Die 80er Jahre
1980/81: ENDE DER AUSTRIA-SERIE. - Mit dem Rücktritt von Annemarie Moser geht Österreichs Serie von acht aufeinanderfolgenden Siegen im Mannschafts-Weltcup zu Ende. Die Schweiz holt erstmals die Trophäe, angeführt von der neuen Gesamtsiegerin Marie-Theres Nadig. Phil Mahre wird als erster Amerikaner Gesamtsieger. Valeri Zyganow feiert in der Abfahrt von Aspen als erster Russe einen Weltcupsieg.
1981/82: 13 MAL MAHRE UND 9 MAL EPPLE. -- Nach den Wenzels setzt sich das zweite Geschwister-Paar in Szene. Die Brüder Phil und Steve Mahre gewinnen
13 Rennen und Phil wird zum zweiten Mal Gesamtsieger. Maria Epple siegt bei den Frauen neunmal, aber die Kristallkugel geht an die Schweizerin Erika Hess.
1982/83: US-DOPPELSIEG DURCH PHIL MAHRE UND MCKINNEY. -- Phil Mahre gewinnt zum dritten Mal in Serie die Kristallkugel, Tamara erkämpft als erste Amerikanerin die Trophäe bei den Frauen.
Halbzeit-Leader Pirmin Zurbriggen rutscht noch auf den 6. Platz ab.
Franz Klammer holt nach 1975, 1976, 1977 und 1978 seinen fünften Disziplinensieg in der Abfahrt. Irene Epple und Peter Müller gehen als erste Disziplinensieger der neuen Disziplin Super-G in die Geschichte ein. Im ersten Super-G des Skisports feiern die Schweizer in Val d'Isère einen fünffachen Triumph.
1983/84: HERZSCHLAG-FINALE FÃœR ZURBRIGGEN UND HESS. -- Nach 1979 (Schranz/Gabl), 1980 (Geschwister Wenzel) und 1983 (Phil
Mahre/McKinney) gehen zum vierten Mal beide Weltcups ins gleiche Land. Erika Hess gewinnt nach 1982 zum zweiten Mal, Pirmin Zurbriggen meldet seine Monopol-Ansprüche bei den Männer an.
Ingemar Stenmark und Hanni Wenzel (beide mit Profi-Lizenzen) und Marc Girardelli (ungeregelte Staatsbürgerschaft) dürfen nur im Weltcup, nicht aber bei den Olympischen Spielen starten.
1984/85: TOTALER TRIUMPH FÜR MICHELA FIGINI. -- Michela Figini feiert den totalen Triumph. Die 19-jährige Schweizerin holt binnen
14 Monaten nach dem Olympiasieg und dem WM-Titel auch den Gesamtsieg. Ausser im Slalom siegte sie in allen Disziplinen. Mit einer unheimlichen Serie mit sieben Siegen in zehn Slaloms, dazu je zwei Erfolgen im Riesenslalom und im Super-G sowie einem 6. Platz in der Abfahrt gewinnt Marc Girardelli seinen ersten Weltcup. 18 Punkte vor Pirmin Zurbriggen, der im Januar drei Wochen verletzt war (und danach Doppel-Weltmeister wurde).
1985/86: WIEDER GIRARDELLI - MIT NUR EINEM SIEG. -- 1979 gewann Ingemar Stenmark 13 Rennen und verpasste gleichwohl den Weltcup,
1986 reichte Marc Girardelli ein einziger Erfolg zur Wiederholung seines Weltcup-Triumphes. Bei den Frauen geben weiterhin die Schweizerinnen den Ton an. Nach Erika Hess und Michela Figini darf Maria Walliser die Kristallkugel in ihren Trophäenschrank stellen.
Unter den ersten sechs ist Olga Charvatova (4.) die einzige Nicht-Schweizerin.
1986/87: ZURBRIGGEN WIE KILLY.-- Pirmin Zurbriggen (11
Saisonsiege) gewinnt neben der Gesamtwertung auch die Abfahrt, die
Riesenslalom- und die Super-G-Wertung. Letztmals hatte Jean-Claude Killy
1968 vier Kugeln errungen. Maria Walliser siegt zum zweiten Mal bei den Frauen. Das Schweizer Team erringt 40 Weltcupsiege in
65 Rennen. Sigrid Wolf rettet mit zwei Erfolgen die Ehre Österreichs.
1987/88: DER NEUE STAR ALBERTO TOMBA. -- Obwohl erneut zwei Schweizer (Pirmin Zurbriggen und Michela Figini) den Weltcup gewinnen, drückt ein aufstrebender Italiener namens Alberto Tomba der Saison den Stempel auf. Er gewinnt sechs von acht Slaloms und erzielt damit die bisher beste Siegquote in dieser Disziplin. Nach
13 zweiten Plätzen feiert Brigitte Oertli im Slalom von Saas-Fee ihren ersten Weltcupsieg.
1988/89: DAS JAHR VON VRENI SCHNEIDER. -- Vreni Schneider stellt sogar Ingemar Stenmarks Rekordmarken in den Schatten. Sie gewinnt alle sieben Slaloms und sechs von sieben Riesenslaloms, dazu noch eine Kombination logischerweise auch den Weltcup. Mit 14 Saisonsiegen übertrifft sie Stenmark (bisher 13 in der Saison 1978/79). Die Schweizerinnen gewinnen 24 von 28 Rennen. Ingemar Stenmark feiert in Aspen seinen 86. und letzten Weltcupsieg.
Und die Schweiz gewinnt letztmals den Nationen-Cup (neun Siege in Serie).
1989/90: VIELE VERLETZUNGEN UND WENIG SCHNEE. -- Schneemangel spielt dem Weltcup übel mit. Dazu leidet der Weltcup unter einer beispielslosen
Verletzungsserie: Tomba fehlt zwei Monate, Girardelli fällt die ganze Saison aus, Michael Maier, Peter Müller und Gerhard Paffenbichler gehören zu den vielen Kamelbuckel-Opfer von Gröden, rund 20 Fahrer fallen längere Zeit aus.
Zurbriggen gewinnt "solo" den Weltcup, bei den Frauen siegt Petra Kronberger nach einem packenden Duell mit Anita Wachter.
Richard Hegglin