Miller zum Super G-Sieg: „Sieg überrascht mich nicht“

Man spricht nicht mit vollem Mund! Diesen Grundsatz, den jede Mutter ihrem Kind mitgibt, muss Bode Miller wohl vergessen haben. Auf der Pressekonferenz nach seinem Sieg im Super G aß Miller gemütlich seinen Braten mit Soße und biss herzhaft in einen Apfel, während er mit der versammelten Journalistenschar plauderte. „Wie ich gleich nach dem Rennen gesagt habe, war das heutige Rennen das erste in dieser Saison, in dem ich von oben bis unten so gefahren bin, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich wusste, dass ich gute Siegchancen habe, wenn mir ein Lauf ohne Fehler gelingt. Dem war dann auch so“, so Miller. Darauf angesprochen, ob sein Material ausschlaggebend für den Sieg war, meinete Miller: „Ich bin zu Head gewechselt, weil ich wusste, dass Head-Ski die schnellsten sind. Die heutige Leistung spricht wohl für sich.“
Der 22-jährige John Kucera, Dritter des Super G, sagte zu seinem Platz auf dem Podest: „Gröden hat in der Vergangenheit schon vielen Kanadiern Glück gebracht, etwa Rob Boyd und Erik Guay. Ich bin stolz, auf ihren Spuren zu fahren. Die Strecke war technisch sehr anspruchsvoll und das kam mir sehr entgegen. Ich glaube aber, dass es auch deshalb so gut gelaufen ist, weil ich ohne Druck an den Start gegangen bin. Wenn ich auch morgen ein Top-Platzierung herausfahren will, muss ich allerdings an einigen Passagen sauberer fahren.“
Auf den zweiten Platz ist Christoph Gruber gefahren. Gruber zollte dem Sieger Bode Miller Respekt: „Hut ab vor Miller. Sechs Zehntel Rückstand auf einen Fahrer von seinem Format sind dann auch gar nicht so viel. Auf der österreichischen Mannschaft lastet immer sehr viel Druck und mein zweiter Platz wird hoffentlich dazu beitragen, dass dieser Druck etwas nachlässt. Für morgen bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass Bode Miller einige Fehler mehr als heute macht.“