Nyman zum Abfahrtssieg: „Wir werden euch noch überraschen“

Fast schon schüchtern, zumindest aber überrascht über das große Medieninteresse, zeigte sich Gröden-Sieger Steven Nyman bei der Pressekonferenz nach dem Rennen.
Steven Nyman ähnelt in vielen Dingen seinem berühmten Landsmann Bode Miller. Wie der Super G-Sieger vom Freitag hat auch Nyman immer eine ironische Bemerkung parat. „Bode hat sich dieser Tage beschwert, dass er nicht in seinem Wohnwagen schlafen kann. Dafür hatte er im Hotel ein viel größeres Zimmer als wir anderen Fahrer. Aber vielleicht bringt mir der heutige Sieg künftig ein paar Quadratmeter mehr ein“, so Nyman. Überhaupt darf sich die Skiwelt von den US-Boys hinter Miller noch einiges erwarten. Nyman: "Wir werden euch noch überraschen. Außer Bode und mir sind nähmlich auch Sullivan und Macartney für Siege gut."

Im Sommer war Nyman ohne Kopfsponsor und hat sich deshalb kurzerhand über Ebay einen Sponsor beschafft: „Na ja, eigentlich haben sich vor allem Bekannte auf meine Annonce gemeldet. Aber alleine das Medienecho, das meine Aktion hervorgerufen hat, war enorm. Sogar europäische Sender haben sich dafür interessiert.“ Skifahren war für Nyman immer schon die natürlichste Sache der Welt: „Mit zwei Jahren hat man mir die Skier das erste Mal angeschnallt. Das war in Sundance. Dort fahre ich auch heute noch am liebsten.“

In Gröden hat Nyman einige Zeit gebraucht, um mit der Piste vertraut zu werden. „Die Trainingsläufe sind eigentlich gar nicht so gelaufen, wie ich es mit vorgestellt habe. Am Donnerstag habe ich die Einfahrt zur Ciaslat sogar total verpasst. Aber gestern Freitag beim Super G ist es schon viel besser gelaufen, ich habe mich bereits viel wohler gefühlt und heute in der Abfahrt haben Kopf und Material perfekt harmoniert“, erklärt Nyman seine Annäherungen an die Saslong.

Apropos Material: Nymans Skier werden von Leo Mussi gewachst und geschliffen. Mussi war der Servicemann von Kristian Ghedina, der ja heute auf der Saslong seine Karriere endgültig beendet hat. Nyman: „Mussi ist einer der besten Servicemänner im Skizirkus. Dieser Tage habe ich mich übrigens auch oft mit Kristian Ghedina unterhalten. Er war ein wirklich großer Skifahrer und wird dem Weltcuptross sicher fehlen“.