Osborne-Paradis entthront Walchhofer
Manuel Osborne-Paradis (CAN) hat die Abfahrt von Gröden gewonnen und damit den Österreicher Michael Walchhofer entthront, der in den vergangenen beiden Jahren hier in Gröden gewonnen hat. Osborne-Paradis siegte vor Mario Scheiber (AUT; + 0,13 Sekunden) und Ambrosi Hoffmann (SUI) sowie Johan Clarey (FRA), die zeitgleich mit 0,25 Sekunden Rückstand auf Platz drei landeten.
Der Kanadier Manuel Osborne Paradis hat den Topfavoriten die Schau gestohlen und die Abfahrt von Gröden gewonnen. Im Training kam Osborne-Paradis nicht über die Ränge acht und neun hinaus, doch beim Rennen ließ Osborne-Paradis alle hinter sich, auch Michi Walchhofer (AUT), Didier Cuche (SUI) und Aksel Lund Svindal (NOR), die bei den Trainingsfahrten dominierten. Vielleicht ist der 25-Jährige ja mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch gefahren, weil er gestern im Super G nicht über den 17. Platz hinausgekommen ist.
Osborne-Paradis hat hier in Gröden schon bewiesen, dass er gut fahren kann. Im Vorjahr war der Kanadier hier Dritter, vor zwei Jahren Sechster und vor drei Jahren Fünfter. Der Sieg kündigte sich also bereits aufgrund der Vorjahresergebnisse an. In der laufenden Saison hat Osborne-Paradis bereits den Super G in Lake Louise gewonnen.
Der Sieger, der mit Startnummer 9 ins Rennen gegangen war, erwischte die Schlüsselpassage - die Einfahrt zur Ciaslat-Wiese – am Besten. Etliche Fahrer hatten hier große Probleme und wurden weit abgetragen. Die Top-Favoriten, die mit Nummern zwischen 19 und 22 auf die Strecke gegangen waren, blieben durchwegs weit hinter den Erwartungen zurück. Auch Michael Walchhofer, der hier ja den dritten Sieg in Folge anpeilte, konnte nicht mit der Spitze mithalten und platzierte sich auf Platz 5. Den Rang als bester Österreicher hat ihm Mario Scheiber abgelaufen, der mit der relativ hohen Startnummer 25 auf Platz 2 fuhr. Auf Platz 3 klassierten sich zeitgleich der Schweizer Ambrosi Hoffmann und der Franzose Johan Clarey.
Besonders für Clarey war der Platz auf dem Podest eine Genugtuung. Auf der Pressekonferenz nach dem Rennen meinte er: „Im Vorjahr habe ich mir die Gröden-Rennen noch vom Rollstuhl aus angesehen.“
Für die Hausherren gab es heute nichts zu holen. Schnellster des italienischen Teams war heute der junge Dominik Paris auf Platz 28. Werner Heel musste nach seinem gestrigen Sturz heute ja verletzungsbedingt passen und Patrick Staudacher, gestern noch Dritter im Super G, kam heute nicht einmal in die Punkteränge.