Überraschungssieg für Zurbriggen

Wieder einmal hat die Saslong einen Überraschungssieger geboren: Der Schweizer Silvan Zurbriggen, der in der Abfahrt bisher noch nie auf das Siegerpodest gefahren ist, ließ alle Favoriten hinter sich und siegte mit einem Vorsprung von 0,06 Sekunden auf den Österreicher Romed Baumann. Auch Baumann stand in der Abfahrt noch nie auf dem Stockerl. Schon oft auf dem Siegerpodest stand hingegen Didier Cuche, der zwar auf Platz drei fuhr, aber immer noch auf einen Abfahrtssieg in Gröden wartet.

Zurbriggen vor Baumann und Didier Cuche: Auf dieses Ergebnis hat wohl niemand gewettet. Der 29-jährige Zurbriggen ist heuer zwar stark in den Abfahrtsweltcup gestartet und landete zwei Mal auf dem undankbaren vierten Platz, doch dass er gleich hier in Gröden zum Sieg fährt, kam überraschend.

Lange hatte der älteste Fahrer im Weltcupzirkus, der 41-jährige Patrik Jaerbyn,  das Rennen angeführt, ehe er von Didier Cuche auf Platz eins abgelöst worden war. Cuche, der in Gröden in der Abfahrt noch nie gewonnen hat, glaubte für wenige Startnummern an einem möglichen Sieg, weil zunächst Klaus Kröll und dann Topfavorit Michael Walchhofer nicht an seine Zeit heranfahren konnten. Doch dann kam Zurbriggen und zerstörte wieder einmal den Traum Cuches vom Gröden-Sieg. Zwei Mal war er auf der Saslong Zweiter, heuer musste er sich schließlich mit dem dritten Platz zufrieden geben. Auch Romed Baumann fuhr Cuche in die Parade und belegte mit 0,06 Sekunden auf Zurbriggen den zweiten Platz.

Während Michael Walchhofer seinen fünften Sieg unter dem Langkofel verpasste und mit Platz fünf vorlieb nehmen musste, lief es für die Hausherren noch schlechter. Im Abschlusstraining hatte Christof Innerhofer noch die Bestzeit aufgestellt, im Rennen landete er mit 1,7 Sekunden Rückstand im geschlagenen Feld. Etwas besser machten es seine Teamkollegen Peter Fill und Werner Heel, die aber ebenfalls nichts mit der Entscheidung zu tun hatten und außerhalb der Top ten landeten.

Für die Schreckmomente des Rennens sorgten die Franzosen. Zunächst stürzte David Poisson spektakulär an den Kamelbuckeln, dann warf es Johan Claret in der Ciaslat-Wiese in die Fangnetze. Für beide endeten die Stürze glimpflich. Dass es nicht ein komplett schwarzes Wochenende für die Equipe wurde, sorgte  Guillermo Fayet. Mit Nummer 49 preschte er noch auf Platz 6 vor.

Übrigens: Zwei Mal hieß der Sieger in Gröden schon Zurbriggen. 1983 siegte Silvans Namensvetter Pirmin in der Abfahrt und 1989 im Super G. Mit dem Sieg auf der Saslong hat Zurbriggen nun auch die Führung im Gesamtweltcup übernommen.