Landeshauptmann Kompatscher: „Authentischer Werbespot für Südtirol“

Er ist ein gern gesehener Gast bei den Rennen auf der Saslong und würde sich über den Sieg eines heimischen Athleten freuen. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher spricht in folgendem Interview über Bedeutung des Ski-Weltcups für Südtirol.

Herr Landeshauptmann, worin liegt die Bedeutung der Ski-Weltcuprennen in Gröden für Südtirol?
Die Rennen auf der Saslong haben einen großen Wert für unser Land und zwar in vielerlei Hinsicht. Gröden richtet seit 1969 Weltcuprennen aus und diese riesige Tradition spricht für sich. Hauptgrund dafür ist natürlich die Saslong als spektakuläre Abfahrtspiste, aber das geht einher mit einer außerordentlichen Zuverlässigkeit und einer perfekten Organisation, die international große Beachtung findet. Von immensem Wert sind dann die touristischen Auswirkungen für Gröden, die Dolomiten und Südtirol, denn die Bilder aus Gröden erreichen via Fernsehen, Zeitungen und soziale Medien die ganze Welt – es sind gewissermaßen authentische Werbespots für Südtirol.

...Und welches Gewicht haben sie auf lokaler Ebene?
Für Herrn und Frau Südtiroler bieten die Rennen eine gute Gelegenheit, sozusagen vor der Haustür, Sport auf Weltklasse-Niveau zu erleben und besonders die einheimischen Rennläufer anzufeuern. Skisport hat in Südtirol eine lange Tradition und deshalb eine große Bedeutung. Unser Land hat in den vergangenen Jahrzehnten viele erfolgreiche Skirennläufer, Weltmeister und Olympiasieger hervorgebracht. Und auch die Saslong bietet eine perfekte Bühne für sportliche Höchstleitungen. Das Weltcup-Wochenende ist aber nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern auch ein Gesellschafts-Event. Gröden ist auf diesem Gebiet Vorreiter und bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm. Steigende Zuschauer-Zahlen sind ein klarer Beweis dafür.

...Neu im Programm ist heuer die Südtirol Trophy?
Südtirol stellt in Gröden und Alta Badia vier Weltcup-Rennen in verschiedenen Disziplinen an vier aufeinander folgenden Tagen, also gewissermaßen eine Mini-Weltmeisterschaft. Wir wollen mit dieser Trophäe, 20.000 Euro Preisgeld und eine lebensgroße Holzbüste des Siegers, zum einen die große sportliche Leistung hervorheben, und zum anderen unterstreichen, dass Südtirol eine wichtige Ski-Destination ist. Zudem wird von einem Sternekoch ein eigenes Siegergericht geschaffen. Dazu sollen die vielen Gemeinsamkeiten von Gröden und Alta Badia aufgezeigt und auf die Dolomiten als UNESCO Welterbe aufmerksam gemacht werden.

...und wie lautet Ihr Siegertipp?
Kompatscher: Südtirol stellt den amtierenden Abfahrts-Weltcupsieger und es wäre wundervoll, wenn Peter Fill die großartigen Ergebnisse des letzten Jahres bestätigen könnte. Deshalb tippe ich auf ihn, auch wenn wir mit Dominik Paris und Christof Innerhofer zwei weitere heiße Eisen im Feuer haben. Noch mehr als einen Südtiroler Sieg wünsche ich mir aber ein spannendes Rennen, eine tolle Stimmung entlang der Strecke und Fernsehbilder, die Südtirols traumhafte Landschaft authentisch in die Welt tragen.